Alles begann am 15. Oktober 1930 am Zürcher Bahnhofplatz Nr. 14 – im Hotel «Habis Royal»
In diesem altehrwürdigen Gebäude, das 1990 einem Neubau weichen musste, wurde der Zürcher Schlittschuh Club aus der Taufe gehoben. Das Label ZSC war damals allerdings keine Neuerfindung. Unter diesem Namen hatten sich die städtischen Eiskunstläufer zusammengeschlossen. Doch es waren die Eishockeyspieler, die zum Forechecking ansetzten und bis heute eines der aufregendsten Kapitel in der Zürcher Sportgeschichte schrieben.
Der Zürcher Schlittschuh Club war immer mehr als ein profaner Sportverein.
Er bot in seinen Anfängen dem Branchenprimus aus Davos erbitterten Widerstand, stürmte zu drei Meistertiteln (1936, 1949, 1961) und in die Herzen der Zürcher. Er lieferte in der Zwinglistadt den Menschen das, was man in dieser Dosis sonst nur am TV zu sehen bekommt: Emotionen, Dramen, Leidenschaft – manchmal mehr Niederdorf-Romantik als Topleistungen, aber dies immer auf höchster Intensitätsstufe.
Wer die ganze Faszination dieses Klubs verstehen will, muss in seine wechselvolle Geschichte blicken.
Im sportlichen Halbdunkeln der 1980er-Jahre wurden selbst Siege gegen Dübendorf oder Olten wie Meilensteine in der Sportgeschichte gefeiert.
So standen der ZSC und das Hallenstadion auch immer für den schmalen Grat zwischen überschwänglichen Glücksgefühlen und abgrundtiefen Enttäuschungen. Diffuser als die Leistungen im Rink war oft nur die Sicht im rauchgeschwängerten Oval.
Doch der ZSC kam immer wieder zurück: 1992 warf er in einer epischen Playoff-Serie das Grande Lugano aus dem Meisterrennen, acht Jahre später kürte er sich (nach dem Zusammenschluss mit der GC-Eishockeysektion) selber zum Champion. Es war der Anfang einer goldenen Ära, in der der populärste Zürcher Sportklub in Sachen Juniorenförderung und Sportmanagement neue Massstäbe setzte und bis 2018 fünf weitere Titel feiern sollte.