Walter
Scheibli macht aus seinem Herzen nie eine Mördergrube. Er ist weder neutral
noch sprachlich immer ganz korrekt. Die journalistische Distanz blendet er
zuweilen grosszügig aus. Doch im Zürcher Sport gilt er als Ikone – und als
wichtigster Stimmungsbarometer. Seine Tonlage verrät schon nach der ersten
Silbe, auf welcher Seite das Tor gefallen ist.
Der
Radioreporter lebte seine Passion stets in einer Doppelfunktion aus – er war immer
auch oberster Fan seines Klubs. „Dazu stehe ich, aber ich behandle die Gegner
immer mit Anstand und Respekt“, sagt er. Beim Staatsradio genügte dieses
Bekenntnis allerdings nicht. Nach ein paar Reportagen
wurde Scheibli dort in den siebziger Jahren des Feldes verwiesen: „zu
reisserisch“, beschied ihm die gebührenfinanzierte Obrigkeit.